Fangtagebuch 2017
Gespannt wurde der See im Hochtal des Vallée de Joux bereits Wochen zuvor beobachtet. Via Webcam und den Daten der Messstationen war eine Beurteilung der Lage für die Eröffnung gut machbar. Die Gruppe, bestehend aus Mike, Hasli, Pi, Michel und mir reiste bereits am Vorabend an und genoss das traditionelle Fondue mit viel Bier & Wein. Nach der zu kurzen Nacht benötigten wir etwas länger um aus dem warmen Bett zu kommen. Als wir 7:45Uhr am Ufer stehen, sind die ersten "Bänggler" aus Nah und Fern bereits an den Hot-Spot's. Trotz dem Massenansturm finde ich eine schöne und noch menschenleere Strecke zum befischen. Es schneit und ein leichter Wind kräuselt die Oberfläche, ideale Bedingungen für die Fischerei auf Seeforelle. Um 9:15Uhr war es soweit, in einer kurzen Absinkphase meines Köders kam der Biss. Kurz später wälzt sich die Forelle auf der Wasseroberfläche. Der Drill gestaltete sich extrem spannend, mehrere lange Fluchten musste ich mit vereisten Rutenringen meistern. Nach ungewohnt langem Kräftemessen, konnte ich den makellosen Fisch endlich über den Kescher ziehen. Petri Dank!
Die Ruten und Rollen waren bereits geputzt und im Fischerzimmer deponiert. Das komplette Tackle und alle Egliköder bereit für die Winterpause. Doch die Wetterprognose sah vielversprechend aus und so musste ich es noch ein letztes Mal versuchen. Es ging eine Weile bis ich die Fische in einer Tiefe von 26m fand. Komischerweise musste ich gegen den Wind fischen. Nur so und mit etwas Schnurbogen bekam ich Bisse auf meinem Doppeljig. Auch heute trennten nur wenige Meter vom Erfolg zum Misserfolg. Kollege Mike hatte ca. 10m neben mir deutlich weniger Action.
Der November wollte nicht so richtig fängig werden. Am Weekend war das Wetter meist schlecht und der Wind verhinderte ein entspanntes Fischen. So auch an diesem Wochenende, am Samstag Dauerregen und starker Wind, so war die warme Stube für mich die erste Wahl. Am Sonntag wars aber fischbar, bereits bei Tagesanbruch wurden die Barsche mit dem Echolot gesucht. Leider gab es keine konkreten Anzeichen das die Barsche sehr aktiv sind. Aber dennoch lief immer was mit dem Doppeljig. Gegen Mittag hatte ich über 30 Eglis im Boot und kehrte der herannahenden Schneefront den Rücken zu. Gemäss der Langzeitprognose wir es nun kälter und ich werde die Eglis nun ein halbes Jahr ruhen und Laichen lassen.
Nachdem der Bielersee gütig zu mir war, konnte ich einen Versuch an einem neuen Gewässer wagen. Der Kollege Tinu fütterte mich bereits Wochen zuvor, fast täglich mit wunderbaren Fangmeldungen aus diesem Stausee. Das Zeitfenster von 8:00Uhr morgens bis 16:00Uhr am Nachmittag sollte reichen um den einen oder anderen Fisch zu fangen. Doch die Fische waren leider an Inaktivität kaum zu überbieten. Unsere Gummis, egal ob beim Jiggen, Faulenzen, Vertikalfischen, C-Rig oder am Drop-Shot, langsam oder schnell geführt, wurden ignoriert. Am Ende des Ausfluges konnten wir aber trotzdem noch einen Hattrick zusammenlegen: 25er Egli, 85er Hecht und 55er Zander. Vielen Dank Tinu für den coolen Ausflug an dein wunderschönes "Hausgewässer". Das es wirklich viele Fische hat, wissen wir ja und das wurde durch die vielen Sicheln auf dem Echolot bekräftigt. Ich komme gerne wieder!
Jammern hilft offenbar! Bedingt durch einen eher unschönen privaten Termin verlasse ich am Nachmittag das Büro. In Gedanken für einmal überhaupt nicht beim Fischen. Um 15:30Uhr bin ich Zuhause und beschliesse den sonnigen und windstillen Herbsttag auf dem Wasser zu geniessen. Um 16:30Uhr befinde ich mich mitten in einem jagenden Eglisschwarm. Die Suche dauerete ca. 15min aber plötzlich waren die Zeichen unter und über der Wasseroberfläche eindeutig. In zwei Stunden beissen die Eglis praktisch ohne grosse Pausen auf mein Doppeljig. Bei etwas unter 50 Stk. beende ich das Fischen vorzeitig und mache mich ans filetieren der wohlschmeckenden Fische.
Eine grosse Flaute auf dem Bielersee. Seit einigen Wochen wird mehrheitlich schlecht gefangen. Die Eglis und die Kleinfische haben sich noch nicht in der Tiefe gesammelt. Momentan sind es viele kleine Trupps welche auf der Jagd nicht stationär bleiben und so nur sehr schwer zu lokalisieren und zu fangen sind. Auch die Beisszeiten sind leider relativ kurz. In solchen Situationen freue ich mich über meinen bescheidenen Vorrat an leckeren Fischen. Egal ob Egli im Bierteig, geräucherte Salmoniden oder Graved Seeforelle. Ja ich veredle und esse meinen Fang und wenn die Eglis im Bielersee wieder besser beissen, hole ich mir Nachschub.
Der Wetterwechsel, die Sturmwinde und die fallenden Temperaturen hatten grossen Einfluss auf das Fressverhalten der Fische im See. Hinzu kam noch die Neumondphase welche sich nicht positiv auf den Appetit auswirkte. Beste Fangzeit war plötzlich so um 10:00-12:00Uhr. Und da sind die meisten am Arbeiten. Nach Feierabend noch kurz auf den See, war zwar bei dem Wetter top aber beissen wollte leider nicht viel. Zum Glück gibts Wochenenden, so kann besser planen und den Zeitpunkt zum Fischen auf die Beissphasen richten. Die Eglis sind aber gut verteilt, von 5-20m Tiefe sind sie überall und trotzdem nirgends. Mit Popper, C-Rig und Doppeljig sind aber immer um die 30-40Stk. zu fangen.
Top-Water Action vom allerfeinsten! Was ich in diesen 2 Stunden fischen erleben durfte, stellte alles bisherige in den Schatten. Die Eglis im Fressrausch und ich mittendrinn, gleich beim ersten Wurf mit dem Popper knallt ein ü30er Brummer auf den Köder. Immer wieder wird mein Köder von jagenden Barschen verfolgt, deutlich sind die Bugwellen sichtbar. Ab und zu schiessen sie sogar komplett aus dem Wasser um nach der vermeintlichen Beute zu schnappen. Zum Glück fand der Rausch auf beiden Seiten ein Ende, die Eglis verzogen sich ins tiefere Wasser und ich machte Feierabend. Hier noch einige Facts: Total 47 Stück, 37cm Grösster Barsch, Total 7.2Kg
Eigentlich ist es ja ein Fangtagebuch, da ich nun bereits zwei 0er "eingefangen" habe, denke ich ist es einen Eintrag wert. Es begann mit einem spontanen Nachmittagsausflug am 27. Juli an den Engstlensee. Innerhalb von 4 Stunden fischen konnte ich und alle anderen Fischer mit welchen ich gesprochen habe, keinen Fang vorweisen. Und am Öschinensee war das selbe Spiel, hier war die Zeit zwar etwas kürzer aber die Waffe gefährlicher. Mit dem Konvoj-System schleppen wir über eine Stunde erfolglos und ohne Zupfer. Für mich ist es nicht ein Problem keinen Fisch zu fangen, wunderschön ist es in den Bergen allemal! Jedoch finde ich es schade, wenn die motivierten Jungfischer in den Sommerferien leer heimgehen müssen.
Das Fangen auf dem Bielersee geht weiter. Obschon die Eglis nicht wie in den letzten Jahren an der Oberfläche jagen sind, sind sie an den richtigen Spots gut zu überlisten. Und auch die Zander finden gefallen an meinen Ködern. Wenns mit dem Gummifisch am Jig nicht klappt, beissen diese auch am heiter hellen Tag auf den Krebs am C-Rig.
Die warmen Tage haben Schwung in die Bude gebracht und die Räuberbande ist am jagen! Noch in der Dunkelheit des frühen Morgens kann ich einen Zander überlisten. Danach schnappt ein Hecht den Egliköder und kann am feinen Geschirr gelandet werden. Danach machen sich die Barsche ans Werk, fast jeder Wurf bringt Biss, sogar einen Doppelbiss mit einer 38+40cm Doublette! Durch diese Action kommt auch Kollege Waller ins Jagdfieber. Plötzlich verspüre ich einen mächtigen Gegner im Drill, nach wenigen Sekunden steht der Fisch wie ein U-Boot unter meinem Boot. Nun war mir klar, dass muss ein Wels sein. Am 0.10er Nanofil kein leichtes Unterfangen die Montage zu retten und den über 1m grossen Fisch wieder in die Freiheit zu lassen. Glücklicherweise gelang es mir!
Heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel zwangen mich dazu den Nachmittag vor dem TV zu verbringen. Zwischen den Sturmfronten konnte ich jeweils raus in den Garten, um die Blumen und Liegestühle wieder ein zu sammeln. Gegen 20:00Uhr wurde eine deutliche Lücke auf dem Regenradar erkennbar, ganz klar das es nun kein Halten mehr gab für mich. Auf dem See war nach der vorhergehenden Westströmung nun komischerweise ein Nordwind mit ca. 15Km/h. Zum Fischen nicht ideal aber machbar, wenn man unbedingt Fischen will. Nach einigen Leerwürfen schwamm plötzlich ein Schwarm der gesuchten Räuber durch, zwei Würfe brachten gleich 2 Fische. Einer um 40cm durfte weiter wachsen, der zweite wurde am Sonntagabend mit Reis und Safransauce gegessen, einfach herrlich!
Die Wetterprognose meinte es nicht schlecht und so entschieden Kollege Buletti und ich wieder einmal an einen Bergsee zu wandern. Zu Beginn wollten die Fische nicht so recht beissen und unsere Kunstköder wurden nur neugierig verfolgt. Am Nachmittag zogen Gewitterwolken auf und die Aktivität der Fische war plötzlich unbeschreiblich. Überall sah man sie an der Oberfläche buckeln und fressen. In sehr kurzer Zeit fingen wir schöne Namaycush, Seesaiblinge, Bachsaiblinge und Regenbogenforellen in guter Grösse. Ein genialer Tag in Bergen, danke Bulli fürs Überzeugen! Einige Fische wurden am Tag darauf im Räucherofen veredelt und der Familie zum Apéro serviert.
Gestern Geburtstag und heute schon Weihnachten? Nach 3h Werfen in der prallen Sonne schweiften meine Gedanken etwas ab und die Konzentration war nicht mehr auf 100%.Ich beobachte einen vorbeifahrenden Schleppfischer der gerade seine Schnüre einholt. Genau in diesem Moment reisst es mir fast die Rute aus der Hand. In den ersten paar Sekunden dachte ich wirklich, dass ich nun im Drill mit dem Schleppfischer bin. Doch plötzlich änderte der Zug auf der Rute um 180°. Nun war klar, hier kämpft eine Seeforelle und nicht eine kleine. Zum Glück stellte sich wegen den vorhergehenden Fängen so etwas wie Routine ein. Ich lasse den Prachtsfisch müde werden und ziehe ihn beim ersten Versuch über den Kescher. 64cm reines Silber!
Eine Seeforelle zum Geburtstag! Als jedoch der Wecker um 04:00Uhr klingelte, hatte ich nicht das Gefühl das ich Geburtstag habe. Aber eine Seeforelle bekommt man ja auch nicht einfach so geschenkt. Die muss man sich verdienen! Um Punkt 07:00Uhr war es soweit: Das "silberne Geschenk" vergriff sich an meinem Köder, was für eine tolle Überraschung! Total Happy werfe ich noch eine Stunde ohne Erfolg weiter und mache mich zufrieden auf den Rückweg.
Und wieder benötigte es unzählige Stunden und Würfe bis ich einen Alpenlachs überlisten konnte. Das Wetter so gar nicht Seeforellen-Like und trotzdem stand ich mit T-Shirt und Sonnencreme am Wasser. Wie so oft schoss die silberne Schönheit aus dem Nichts auf meinen Wobbler. Zum Glück klappte die Landung nach dem sehr kurzen Drill. Erst als sie im Netz eingetütet war, explodierte die Seeforelle so richtig. Der Zähler ist wieder auf Null, weiter gehts...
Der starke Wind und das üble Wetter verhinderten meine Hechteröffnung am 1. Mai. Der Hechtcup 2017 wurde durchgeführt, jedoch mit miserablem Ergebnis. So fuhr ich am Feierabend kurz auf den See um meine Hechteröffnung 2 Tage später nach zu holen. Nach wenigen Würfen biss auch schon der erste Esox auf den Gummifisch am Jig. Es dauerte nicht lange und ich hatte drei Küchenhechte im Boot. Danach wechselte ich den Spot um die etwas grösseren Hechte zu suchen. Leider ohne Erfolg aber der Anfang ist gemacht.